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Teil 2: Endlich Urlaub - Shanghai zu zweit



27.11.2004 - Ankunft von Conny in Shanghai
Nach 10 Stunden Flug bin ich endlich 11.50 Uhr am Flughafen Shanghai Pudong angekommen und wurde vom Marcus gebührend empfangen. Danach ging es auch direkt gleich zur ersten Attraktion, nämlich dem Transrapid. Leider nur eine 8 min Fahrt mit einer Höchstgeschwindigkeit von 430km/h. Absolut gleil!



Dann sind wir auch gleich weiter mit der U-Bahn. Irgendwann war die Bahn rammelvoll, aber zum Glück mussten wir nicht im Zentrum aussteigen. Keine Ahnung, ob wir das geschafft hätten. Dann noch mit dem Taxi ein Stück und wir waren da. So, nun hieß es für mich munter bleiben (7 Stunden Zeitunterschied und wenig geschlafen!). Also sind wir wieder mit dem Taxi ins Zentrum. Da Taxi fahren so billig ist und wir kein Auto hatten, war für uns das Taxi immer bequemer als Bahn oder Bus bzw. einfach nur laufen ;-). Am Anfang war der Fahrstil der Taxifahrer sehr gewöhnungsbedürftig, da man ständig denkt, jetzt knallt's! Die Anzahl der Spuren spielen keine Rolle – Hauptsache man ist weit vorn und bloß keinen in auch nur die kleinste Lücke lassen! Und das wichtigste ist immer hupen! Komischerweise haben wir Unfälle nur ganz selten gesehen. Neben der Taxifahrt an sich war natürlich auch der Ausblick sehr interessant. Man wusste gar nicht wohin man zuerst hinsehen soll. Die Skyline ist sehr beeindruckend. Ein Hochhaus neben dem anderen. Und überall sind noch große Baustellen für neue Hochhäuser. Im Zentrum angekommen, haben wir einige Highlights abgehakt. Zuerst zum Bund (Hafenviertel von Shanghai), der direkt am Fluss Huang Pu liegt. Hier warten auch schon die ersten Verkäufer. Man wird hier ständig angesprochen zwecks z.B. Uhren oder Postkarten.



Dann sind wir mit einer kleinen touristischen Bahn durch den „Sightseeing Tunnel“ zur anderen Seite vom Fluss. Wir sind auf den Aussichtsturm „Oriental Pearl“. Es gibt mehrere Aussichtsplattformen, ganz oben waren wir nicht, weil erstens eine riesen Schlange war und zweitens der Ausblick in 263 m Höhe völlig ausreichend war. Man konnte wegen dem Smog eh nicht sehr weit sehen, aber es war trotzdem sehr eindrucksvoll.



Das letzte Highlight für den Tag war der „Jin Mao Tower“ (höchste Hotelgebäude der Welt, ca. 420m hoch). In der Zeitschrift „Merian“ haben wir ein Bild vom inneren des Jin Mao Towers gesehen. Das fanden wir sehr toll und genau das wollten wir live und in Farbe sehen! Also rein und in den ersten Fahrstuhl, in der Hoffnung ganz noch oben fahren zu können. Doch nein, der Fahrstuhl ging nur ein Stück. Also haben wir den nächsten gesucht. Gesucht und gefunden. Und der ging wesentlich weiter nach oben. Dann sind wir durch die Gänge geirrt und siehe da, da war ja noch ein Fahrstuhl, doch den darf man erst ab 20.00 Uhr betreten und so spät war es leider noch nicht. Also sind wir den Gang weiter und wir landeten in einem Restaurant, in welchen man rund um den Jin Mao Tower gehen kann. Wir hatten zwar einen schönen Nachtausblick, aber wir wollten eigentlich das innere vom Tower sehen. Also weitergesucht. Vergebens. Wir fragten eine Chinesin mit Hilfe des Bildes aus dem Merian um Rat. Sie meinte, dass wir in den 56. Stockwerk fahren müssten und tatsächlich, ein Stück wieder abwärts gefahren - angekommen und gestaunt. Danach war ich fix und fertig. Also mit dem Taxi zurück zur Unterkunft. Die Nachtfahrt war noch beeindruckender also die Tagesfahrt. Jedes Gebäude funkelte und glitzerte anders, jedes hatte eine andere Bauform. Ein Traum eines jeden Architekten! Selbst die Schnellstraßen haben unter den Brücken blaue Lichter. Es war erst 20.00 Uhr aber ich hielt es nicht mehr aus und bin geschafft ins Bett gegangen. Das war ein Fehler. Früh um 4 Uhr aufgewacht und die Nacht war vorbei. Irgendwann als es schon hell war, bin ich dann doch wieder eingeschlafen.



28.11.2004 - Erster Advent
Gemütlich aufgestanden und Croissants im "Paris Baguette" gekauft. (Ein Bäcker zum verlieben.) Gefrühstückt im "Starbucks" um die Ecke mit lecker Cappuccino und Weihnachtsmusik. Danach mussten wir auschecken und haben unsere Sachen für die nächsten 2 Nächte beim Stefan im Mandarin City Hotel untergestellt (Danke, Stefan…). So, und unserer heutiger Plan für den Sonntag, wie sollte es auch anders sein, spazieren durch die Nanjing Lu (Haupteinkaufstraße von Shanghai). Ahnend das es richtig voll wird, stürzend wir uns in das Vergnügen. Und es war so richtig voll! Man quälte sich durch die Menschenmassen. Unglaublich! Die ersten Souvenirs wurden gekauft und danach hatte Marcus auch schon die Schnauze voll, er kannte den Tumult ja schon, aber für mich war das alles sehr unterhaltsam, ich hatte ein permanentes Grinsen im Gesicht und fand das unglaublich spannend und interessant. Aber okay, erstmal zum McDonald`s Eis und Burger essen, und "Ich liebe es" song auf Chinesisch 100mal hören. Wie anstrengend! In Shanghai gibt es an fast jeder Stelle McDonalds, Starbucks, KFC und Pizzahut.



Nun gut, wir sind satt, Kräfte gesammelt und auf zum nächsten Sightseeing - Schifffahrt auf dem Huang Pu, entlang dem Bund. Mit englischer Kuschelrockmusik im Sonnenuntergangsrausch fuhren wir etwa eine Stunde mit einem kleinen touristischen Schiff. Die Skyline war mal wieder sehr beeindruckend, man konnte sich einfach nicht satt sehen.



Danach haben wir etwas in der Sushibar gegessen. Das war furchtbar, japanisches Sushi in China schmeckt einfach mal nicht (mag daran liegen, dass der Fisch wohl nicht mehr ganz so frisch ist), das einzige was geschmeckt hatte, waren die Fleischspiesschen. Abends sind wir ins Shanghai Theater zur Akrobatenshow im nobelsten Stadtviertel Shanghais. Hier gibt es Läden von Cartier, Armani, Prada, Gucci, Bugatti und keine Ahnung wie Sie alle heißen. Die Show war okay, interessant war, dass kurz vor dem Abschluss bzw. Beifall bereits die ersten Chinesen aufgestanden sind. So nach dem chinesischen Motto: Bloß raus! WIR wollen die Ersten sein. Den Abend haben wir dann abgerundet in der "Peace" Hotel Bar, dort spielte eine traditionellen Jazzband. Die Getränke und das Essen waren zwar teuer, aber es war sehr gemütlich. Geschafft wieder zurück zum Stefan und dort stand auch ein Bett für mich bereit. Marcus hatte sich während seines Aufenthaltes eine billige Matte gekauft. Als er sie aber ausgepackt hatte, weil er nun darauf schlafen wollte, stellte er mit Erschrecken fest, dass diese viel zu klein war (babygroß). Nach einem großen Gelächter, weckte er einen anderen Freund auf und holte sich eine marcusgerechte Bettmatratze. Und die Nacht war gerettet.



29.11.2004 - Taxi fahren einmal anders
Nachdem wir schön und billig mal wieder gefrühstückt hatten, sind wir auf zum fake market. Wir waren noch nicht mal auf dem Markt, schon wurden wir angesprochen „Watch, DVD look bla bla“. Schlimmer als auf dem türkischen Basar. Man wird sie nur los, wenn man sie ignoriert. Marcus hat viel gehandelt, aber manchmal wurden sie auch richtig böse. Doch wir waren erfolgreich und haben so billig Souvenirs und Klamotten gekauft. Gleich neben dem fake market war auch ein riesen Obst-, Fleisch- und Fischmarkt. Es ist schon interessant, wenn man nur mal durchläuft.



Danach sind wir mit dem Taxi in die Altstadt. Die Altstadt ist für Chinafans ein absolutes Muss. Einfach toll! Ein ganzer Stadtteil im chinesischen klassischen Baustil. Wir waren im Tea House und haben green tea und flower tea getrunken, Wachteleier, getrocknete Früchte und andere Kleinigkeiten gegessen und dazu gab es chinesische live Musik. Wir haben uns dann ein Taxi geschnappt und fuhren los. Doch irgendwie ist der Taxifahrer falsch gefahren und wurde von einem Polizisten angehalten. Die beiden unterhielten sich erregt und der Taxifahrer hat einen Strafzettel bekommen. Mürrisch setzte er seine Fahrt fort. Doch leider kannte er nicht den genauen Weg und hat sich verfahren. Aber zum Glück sind wir irgendwann dann doch noch angekommen. Danach sind wir mit dem Taxi zum „Simply Thai“ (bester Thailänder in Shanghai) essen gefahren und anschließend noch in den Club „Sapatas“, der normalerweise rammelvoll ist, aber an den Abend leer, und haben Margaritas nach Art des Hauses getrunken (war nicht so doll). Mit dem Taxi wollten wir wieder zurück, doch leider war es diesesmal eine Taxifahrerin, die mit großer Wahrscheinlichkeit mit uns ihre erste Jungfernfahrt hatte. Sie fuhr ungemein vorsichtig, langsam und vorausschauend. Sie kannte den Weg nicht, schaute mehrmals auf die Karte und rief sogar mit ihrem Handy jemanden an. Marcus war schon ganz genervt, aber ich fand das mal wieder sehr witzig. Zum Glück ist Marcus schon oft die Strecke gefahren und kannte die chinesischen Worte für rechts und links, so dass wir mit viel Mühe unser Ziel erreichten. Die Frau war mehr als happy.


Teil 3 - Peking und die große Mauer