Ureinwohner und weiße Besiedlung Australiens

Seit wann Menschen auf dem Kontinent Australien leben, ist noch nicht sicher beantwortet. Sicher ist, dass sie vor ca. 40,000 Jahren bereits zugegen waren. Sicher ist ebenfalls, dass die weitgehend vollständige Besiedlung des Kontinents vor 20,000 Jahren abgeschlossen war.

Lange Zeit waren die Ureinwohner Australiens von anderen Völkern abgeschnitten. Sie entwickelten sich eigenständig und lebten bei Ankunft der Europäer nomadisch, ohne feste Siedlungen, als Jäger und Sammler. Ihre Zahl wird auf etwa 250.000 geschätzt. Es existierte eine Vielfalt an Stämmen der australischen Ureinwohner, sie bedienten sich unterschiedlicher Sprachen. Um 1788 wurden etwa 200 Aboriginal-Sprachen gesprochen. Die meisten davon sind inzwischen verschwunden - mit vielen ihren Sprechern. Die europäische Besiedlung des Kontinents hatte für viele Ureinwohner fatale Folgen: Eingeschleppte Krankheiten, gewaltsame Zusammenstöße mit den Neusiedlern sowie sinkender Hygiene- und Ernährungsstandard dezimierten die Ur-Bevölkerung dramatisch. Das betraf v.a. die Staaten im Osten und Süden, die für Einwanderer attraktiv waren. Dazu führten freiwillige und erzwungene Umsiedlungen zu einer geänderten Verteilung der übrig gebliebenen Ureinwohner Australiens.

Seit wann Weiße in Australien zugegen waren, ist hingegen recht klar. 1788 gilt als Startdatum der weißen Besiedlung Australiens, obwohl nachweislich lange zuvor Europäer an der Westküste strandeten und sich mit den Ureinwohnern vermischten.

Australien galt den Engländern als Terra Nullius - als Land, auf das niemand einen Anspruch hat. So ließ sich die Inbesitznahme des Landes, auf dem die australischen Ureinwohner seit Jahrtausenden lebte, rechtfertigen. Anfänglich war nur eine englische Strafkolonie geplant, bald aber zogen die wirtschaftlichen Möglichkeiten auch Investoren und Siedler nach Australien.

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